Mit dem Cobot gegen den Fachkräftemangel: Wie ein regionales Unternehmen den Einstieg in die Automatisierung meisterte

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Kleine Teams, große Aufgaben: Was tun, wenn der Arbeitsmarkt kaum neue Fachkräfte hergibt und die bestehenden Mitarbeitenden bereits am Limit arbeiten?

Die Herausforderung: Unterbesetzung, Zeitdruck und Wunsch nach Wachstum

Mit gerade einmal 12 Mitarbeitenden stemmt die mtam GmbH ein hohes Fertigungsvolumen in Dreh-, Fräs- und Sägeprozessen. Als Spezialist für die Auftragsfertigung von Metall- und Kunststoffteilen in Kleinserien ist das Unternehmen auf Präzision, Schnelligkeit und Flexibilität angewiesen. Doch der zunehmende Fachkräftemangel bringt die Grenzen dieses Modells zum Vorschein:

  • Schichten können nicht mehr voll besetzt werden.

  • Die Bearbeitung von Aufträgen dauert länger.

  • Neue, größere Kundenanfragen lassen sich kaum bedienen.

Der Wunsch: Mitarbeitende entlasten, moderne Technologien integrieren und die Grundlage für zukünftige Großserien schaffen. Doch wie lässt sich das in einem kleinen Betrieb mit begrenztem Platz und knappen Ressourcen realisieren?

Die Lösung: Ein Cobot als flexibler Helfer im Produktionsalltag

Die Antwort lag in der Automatisierung – genauer gesagt: in der Einführung eines kollaborativen Roboters (Cobot). Der Vorteil:

  • Cobots arbeiten sicher Seite an Seite mit Menschen, ohne zusätzliche Schutzzäune.

  • Sie lassen sich ohne Programmierkenntnisse bedienen.

  • Und sie sind mobil genug, um an verschiedenen Stationen eingesetzt zu werden.

Mit Cobots schaffen Betriebe eine Lösung, die bestehende Mitarbeitenden unterstützt, nicht ersetzt und gleichzeitig Raum für moderne Arbeitsweisen schafft.

Gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland startete das Unternehmen ein strukturiertes Projekt: Nach der Potenzialanalyse der aktuellen Prozesse folgte ein Gestaltungsworkshop mit Mitarbeitenden zur Definition sinnvoller Einsatzfelder. In einer Anforderungsanalyse wurden Anforderungen an den Cobot und seine Umgebung diskutiert und in einer anschließenden Benchmarkanalyse geeignete Anbieter und Systeme verglichen.

Flexibilität im Fokus: Ein Cobot auf Rollen

Die größte Herausforderung für die mtam GmbH: Der Cobot sollte an verschiedenen Maschinen eingesetzt werden können; trotz hoher Produktvielfalt. Die Lösung war so einfach wie genial: Der Roboter wurde auf einem mobilen Tisch montiert und kann nun flexibel dorthin bewegt werden, wo er gebraucht wird.

Zudem wurde die Produktpalette für den Cobot-Einsatz eingegrenzt, um klare Anwendungsfälle zu definieren – ein entscheidender Schritt für Effizienz und Umsetzbarkeit.

Das Ergebnis: Der erste Schritt zur Automatisierung ist gemacht

Nach rund sechs Monaten intensiver Vorbereitung verfügt die mtam GmbH nun über eine klare Entscheidungsgrundlage für passende Cobots, einer Übersicht relevanter Anbieter, sowie und einem realistischen Verständnis für die Integration automatisierter Prozesse in den Betriebsalltag.

Auch wenn die Finanzierung aktuell noch geprüft wird, steht fest: Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Mit der Unterstützung des Mittelstand-Digital Zentrums konnte der Betrieb fundiert und praxisnah in ein Thema einsteigen, das kleine Betriebe bei eigener Recherche häufig schnell überfordern kann.

Automatisierung ist auch für kleine Betriebe machbar – mit dem richtigen Partner an der Seite

Die Geschichte der mtam GmbH zeigt, dass Automatisierung keine Frage der Unternehmensgröße, sondern der richtigen Herangehensweise ist. Statt überstürzter Entscheidungen gab es hier einen strukturierten Prozess, der Mitarbeitende mitgenommen, Anforderungen geklärt und den Boden für zukünftige Innovation bereitet hat.

Für die mtam GmbH ist der Cobot nicht nur ein technisches Hilfsmittel – sondern ein Zeichen für Fortschritt, Entlastung und Zukunftsfähigkeit.