GC-heat: Digitaler Schatten optimiert Produk­tion und Montage

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Trans­fer­pro­jekt etabliert Konzept zur „Präven­tiven Prozess­re­ge­lung“

Unter­neh­mens­be­such, Gestal­tungs­work­shop, inten­siver Erfah­rungs­aus­tausch beim „Digitalen Auftrags­durch­lauf“: Neu ist die Zusam­men­ar­beit mit Digital in NRW, dem Vorläufer des Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland,  für die GC-heat Gebhardt Gmbh & Co. KG nicht. Gemeinsam mit dem Kompe­tenz­zen­trum hat der Hersteller elek­tri­scher Heiz­ele­mente für den Maschinen- und Anla­genbau bereits einige Digi­ta­li­sie­rungs­maß­nahmen umgesetzt. Auch aktuell treibt das Unter­nehmen aus Waldbröl die Digi­ta­li­sie­rung seiner Produk­tion weiter voran: Gemeinsam mit Digital in NRW arbeitet es an einem Trans­fer­pro­jekt zur „Präven­tiven Prozess­re­ge­lung“.

Foto: Digital in NRW

Ziel: Digitaler Schatten der Produk­tion

„Die Digi­ta­li­sie­rung hat für uns im Unter­nehmen einen sehr hohen Stel­len­wert“, betont Andreas Dieckmann, IT-Leiter bei GC-heat. „Wir treiben das Thema intensiv voran. Eine papier­lose Fertigung ist unser Ziel – und das Trans­fer­pro­jekt war ein wichtiger Schritt dahin. Die Daten­auf­nahme und -analyse sorgt für deutlich mehr Trans­pa­renz in der Produk­tion und wird uns auch kurz­fris­tige und flexible Ände­rungen ermög­li­chen.“ Zusammen mit dem Kompe­tenz­zen­trum hat GC-heat am Aufbau und der Etablie­rung eines „Digitalen Schattens“ in Produk­tion und Montage gear­beitet, der eine genaue Prozess­re­ge­lung ermög­li­chen, die Kosten- und Zeit­kal­ku­la­tion verbes­sern und die Produk­ti­vität steigern soll.

Relevante Prozess­pa­ra­meter und Produk­ti­ons­daten erfassen

„Produk­ti­ons­daten in hoher Qualität sind Voraus­set­zung für eine gelungene Digi­ta­li­sie­rung“, weiß Daniel Buschmann, wissen­schaft­li­cher Mitar­beiter am Werk­zeug­ma­schi­nen­labor der RWTH Aachen und Projekt­leiter des Trans­fer­pro­jekts bei Digital in NRW. „Relevante Prozess­pa­ra­meter sowie Liege-, Transport- Prüf- und Bear­bei­tungs­zeiten sollten über eine digitale Eingabe oder von einem Messgerät erfasst und dann ausge­wertet werden, um die Plandaten in der Produk­tion konti­nu­ier­lich opti­mieren und anpassen zu können.“ So können Aufträge dann von der Beauf­tra­gung bis zur Auslie­fe­rung lückenlos nach­ver­folgt und anhand der Daten digital gespie­gelt werden. Wichtig dabei ist, den Prozess möglichst genau abzu­bilden und bereits im Vorfeld den Detail­lie­rungs­grad fest­zu­legen: Welche Daten sollen erfasst werden? Wie genau? Und an welchen Bear­bei­tungs-schritten? „Das Konzept muss sich sinnvoll und effektiv in den Arbeits­fluss inte­grieren lassen“, so Daniel Buschmann.

Foto: Digital in NRW

Die Lösung: arbeits­platz­be­zo­gene Tablets

Um dieses Ziel zu erreichen, hatte Digital in NRW Produk­ti­ons­pro­zesse sowie die Produk­ti­ons­um­ge­bung analy­siert, ein Soll-Konzept definiert und ein Tech­no­logie-Scouting zur digitalen Auftrags­lo­ka­li­sie­rung durch­ge­führt. Gemein­same Gestal­tungs­work­shops und Produk­ti­ons­be­suche gaben den Experten von Digital in NRW zudem Einblicke in die Prozess­ab­läufe und grund­le­gende Heraus­for­de­rungen: So besteht die Fertigung der Heiz­ele­mente zum Großteil aus aufwän­digen und anspruchs­vollen Monta­ge­schritten, die eine hohe Spezia­li­sie­rung der Mitar­beiter verlangen und mit einer inten­siven Prüfung bei der Endab­nahme abge­schlossen werden. Zudem fallen aufgrund kleiner Losgrößen auch viele verschie­dene Prozess­schritte in den für das Trans­fer­pro­jekt rele­vanten Pilo­tie­rungs­be­reich.

„Es müssen viele unter­schied­liche Varianten in der Produk­tion abgedeckt und Sonder­fälle bei der Konzi­pie­rung berück­sich­tigt werden“, so Buschmann.  Allen Betei­ligten wurde schnell klar, dass eine voll­au­to­ma­ti­sche digitale Erfassung des Auftrags­status sowie der Prozess- und Produkt­daten zu kost­spielig und damit auch nicht sinnvoll gewesen wäre. „Das Kosten-Nutzen-Verhältnis hat nicht gestimmt“, so Daniel Buschmann. Statt­dessen setzte das Projekt­team auf die Verwen­dung arbeits­platz­be­zo­gener Tablets mit spezi­fi­scher Einga­be­maske. „Mit den Tablets können sich die Mitar­bei­tenden Infor­ma­tionen zum Auftrag digital anzeigen lassen und gleich­zeitig auch in das System zurück­spielen“, erklärt Buschmann. In enger Abstim­mung mit GC-heat wurde ein Mock-up entwi­ckelt, das die für einzelne Produk­ti­ons­schritte notwen­digen Infor­ma­tionen enthält und gleich­zeitig in der Lage ist, alle aufge­nom­menen Daten auch ins System zurück­zu­spielen.

Foto: Digital in NRW

Mitar­beiter „mitnehmen“

Die größte Umstel­lung für das Unter­nehmen lagen – so Andreas Dieckmann, IT-Leiter bei GC-heat – in der Änderung der Prozess­ab­läufe. „Wir müssen unsere Prozesse viel akri­bi­scher leben. Es darf nichts mehr am System vorbei passieren“, so der Projekt­leiter. „Und das kann nur funk­tio­nieren, wenn die Mitar­beiter mitziehen.“ Darum hat GC-heat die Beleg­schaft so früh wie möglich mitein­be­zogen und „mit auf die Reise genommen“, so Dieckmann. Die Resonanz auf das Projekt war positiv: „Unsere Mitar­beiter haben die Vorteile sofort erkannt, die mit der Einfüh­rung der präven­tiven Prozess­re­ge­lung einher­gehen.“

Positiv verlief auch die enge Zusam­men­ar­beit zwischen Kompe­tenz­zen­trum und Unter­nehmen – da sind sich beide Seiten einig. „Die Kommu­ni­ka­tion unter­ein­ander ist sehr gut und offen, die Arbeits­weise sehr lösungs­ori­en­tiert“, so IT-Leiter Dieckmann, der sicher ist: „Mit diesem Projekt sind wir auf dem richtigen Weg.“